Der dunkle November ist endlich vorbei

Text & Bild:  Rudolf Kupfer

Lehrbuchhaft präsentierte sich das normale, aber wenig beliebte Novemberwetter in diesem Jahr in der Lausitz. Oft wolkenverhangener Himmel ließ Klärchen nur wenige Chancen, mit ihren Strahlen die Erde zu erreichen. Diese Beobachtungen bestätigten die exakten Messungen von Michael Wesnigk in Klettwitz. Mit nur 31 Stunden Sonnenschein, 57 Prozent der Norm, wurde hier ein schon lange nicht für diesen Monat erreichter Tiefstwert registriert. An 16 Tagen musste die Region sogar ganz ohne Sonnenschein leben.

Keine guten Bedingungen für die Erzeugung von Solarstrom. Gerade in Zeiten von erhöhtem Bedarf, meinen die Senftenberger Wetterfrösche. Sie fragen sich, finden solche Zusammenhänge bei den aktuellen Planungen in Brandenburg ausreichende Berücksichtigung.

Die anhaltende Trockenheit im diesjährigen Herbst haben Anfang November die reichlichen Niederschläge erfreulicherweise beendet. Bereits am 5. November wurde die Monatsnorm von 42 mm an der Messstelle Lindenau erreicht.

Nur gut, dass die Landwirte und Kleingärtner ihre Ernte- und Bestellarbeiten noch bei besten Wetter abgeschlossen hatten, meint Wolfgang Sawade aus Zinnitz/Calau.

Auflaufend hat er bereits für 2021, 621 mm Niederschlag gemessen.

Für einen Standort, der in den letzten Jahren besonders trocken war, ist das bemerkenswert.

„Wenn im November die Wasser steigen, werden sie sich im ganzen Winter zeigen,“ lässt darauf hoffen, dass das immer noch vorhandene Defizit im Wasserhaushalt weiter abgebaut werden kann, so Ronny Sommer aus Buchwalde.

Sehr unterschiedliche Auffassungen haben die Hobbymeteorologen, wann und wie viel Himmelswasser als Schnee in diesem Winter in der Lausitz ankommen wird. Günther Kockro in Großräschen startete Ende November bereits den ersten Winterdiensteinsatz. Seine Vorhersage: „ Auch zum Weihnachtsfest werde ich im Einsatz sein.“ So wie es auch die Wetterregel vorhersagt:„Geht Barbara (4.12.) im Grünen, kommt´s Christkind im Schnee.“

In Zeiten der Einschränkungen wegen der Corona wären weiße Weihnachten, vor allem auch für die Kinder und Familien wünschenswert.

Die für den 28.12.2021 vorgesehene Jahrestagung der Hobbymeteorologen muss leider erneut Corona bedingt ausfallen. Als Ersatz dafür kann die Festschrift zum 30- jährigen Bestehen des Freundeskreises, herausgegeben im September 2021, genutzt werden. Gäbe es für die in der Region aktuellen Veröffentlichungen eine Bestsellerliste, käme diese Schrift auf einen vorderen Platz, meint Hans-Joachim Emmerich aus Buchwäldchen/Altdöbern. Sie ist in der Projektstelle des NABU- Regionalverbandes Senftenberg, Am Tierpark, erhältlich.

Nach wie vor bewährt sich im Freundeskreis der Hobbymeteorologen das über Jahre aufgebaute Informationssystem. Neu dabei ist seit Mitte des Jahres Klaus Höhnel aus Kroppen, der die Messstelle von Erika Stelzer übernommen hat.

Wetterdaten für November von der Messstelle Michael Wesnigk aus Klettwitz:

Niederschlag 72 mm, bei einer Norm von 42 mm,

an 20 Tagen gab es messbaren Niederschlag,

erster Schnee am 28. und 29.11.2021 mit jeweils 1 cm,

keine Gewitter, kein Sturm, kein Eistag,

Tageshöchsttemperatur am 1.11.21 13 Grad,

tiefste Temperatur am 27.11. Minus 4,5 Grad,

12 mal gab es Nachtfrost,

der Monat war 0,5 Grad zu kalt,

31 Stunden schien die Sonne, 57 Prozent der Norm.