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Regionalberatung in Duben

08. 09. 2017

Den Fragen unserer Mitglieder stellten sich die Bundestagskandidaten im Wahlkreis 62 am Donnerstag, den 07.September 2017 auf einer weiteren Regionalberatung in Duben.

 

In der Veranstaltung, die mit aktuellen Informationen aus den Landwirtschafts- und Veterinärämtern sowie der Unteren Wasserbehörde startete, standen im zweiten Teil die Kandidaten zur Bundestagswahl Jana Schimke (CDU), Sylvia Lehmann (SPD), Rico Kerstan (FDP), Carsten Preuss (Die Linke) und Dr. Gerhard Kalinka (Bündnis 90/Die Grünen) zu einer Vielzahl landwirtschftlicher Themen Rede und Antwort. Von Mindestlohn, Diebstählen und Digitalisierung über den zunehmenden Preisdruck auf landwirtschaftlichen Boden bis hin zu Agrarstrukturen, Fake-News und die künftige Ausrichtung der EU-Agrarförderung wurde kontrovers und leidenschaftlich diskutiert.

 

In ihrem Eingangsstatement sprach sich Jana Schimke gegen den unklaren Begriff der "Massentierhaltung" aus. Sie stehe für einen Erhalt der Vielfalt in der Brandenburger Agrarstruktur und befürworte eine flächendeckende Unterstützung aller  Landwirtschaftsbetriebe, unabhängig von ihrer Größe. Der Produktionsstandort Brandenburg müsse geschützt werden, hier sei insbesondere auch die Landespolitik gefragt. Sie setze sich für mehr Sachlichkeit und einen Abbau bürokratischer Zwänge und Regularien ein.

 

Sylvia Lehman betonte die Rolle der Landwirtschaft als wichtiger Wirtschaftszweig auf dem Land. Die in Teilen sehr aggressiv geführten öffentlichen Debatten über die Landwirtschaft seien stellweise unerträglich. Auch sie distanziere sich vom Begriff der "Massentierhaltung". Nach ihrem Dafürhalten hätten alle Betriebsgrößen ihre Berechtigung. Problematisch bewertet sie die Preispolitik der BVVG in Bezug auf die Veräußerung landwirtschaftlicher Flächen. Hier sollte nicht ausschließlich der Faktor Geld eine Rolle spielen. In puncto mehr Wertschätzung für die Landwirtschaft müsse die Politik mit gutem Beispiel voran gehen.

 

Rico Kerstan betont die Wichtigkeit von Vielfalt und Wettbewerb - auch in der Landwirtschaft. Der Verbraucher müsse selbst entscheiden können, welches Produkt er kaufe. Neue Regulierungen lehne Kerstan ab. Stattdessen müsse das eigenverantwortliche Handeln der Landwirtschaft gestärkt und neue Möglichkeiten der Digitalisierung besser genutzt werden. Der weitere Breitbandausbau auf dem Land sei dafür unabdingbar. Um Bodenspekulationen entgegenzuwirken, gelte es, an neuen attraktiven Anlagemöglichkeiten und der anhaltenden Niedrigzinspolitik zu arbeiten. Die steuerfreie Risikorücklage wäre ein wichtiges Instrument zur Vorsorge.

 

Gerhard Kalinka befürwortet beim Thema Vielfalt der Agrarstruktur v.a. die kleinteilige Landwirtschaft. Einen freien, unregulierten Wettbewerb lehne er ab. Dies verstärke Konzentrationsprozesse und begünstige die Bildung von Großbetrieben. Landwirtschaftlicher Boden müsse auch für kleinere Neueinsteiger erschwinglich sein. Umweltstandards müssten für den gesamten europäischen Raum einheitlich definiert werden. Er wolle sich insbesondere für regionale Wertschöpfung, mehr Ökologie und ein partnerschaftliches Verhältnis zu einer vorzugsweise kleinteilig geprägten Landwirtschaft einsetzen.

 

Carsten Preuss möchte die Vielfalt der Agrarstruktur nach eigenem Bekunden erhalten aber auch weiterentwickeln. Regionale Wertschöpfungsketten müssten gestärkt und auskömmliche Preise für Landwirte erzielt werden. Die einseitige Ausrichtung auf den Weltmarkt sehe er negativ. Auf EU-Ebene gelte es eine Ökologisierung der Landwirtschaft voranzutreiben. Finanzielle Mittel sollten bei den Landwirten verbleiben, jedoch stärker an gesellschaftliche Leistungen bzw. Leistungen für den Klima- und Umweltschutz gekoppelt werden. Landwirtschaftliche Flächen sollten in den Händen regionaler Landwirte bleiben. Der Verkauf an Nicht-Landwirte müsse ausgeschlossen werden. Für gute Arbeit müssten auch gute Löhne gezahlt werden. Die gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft müsse erhalten und eine sachliche und partnerschaftliche Diskussion mit Augenmaß geführt werden.

 

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