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Kooperation statt Verbote - Bauern warnen vor Folgen des Aktionsprogramms Insektenschutz

09. 02. 2021

Lübben – Mit siebzehn Traktoren zogen am Dienstagvormittag rund vierzig Landwirte vor das Bürgerbüro der SPD-Bundestagsabgeordneten Sylvia Lehmann. Die Aktion war Teil einer brandenburgweiten Initiative, die sich gegen das geplante Insektenschutzprogramm des SPD-geführten Bundesumweltministeriums richtet. Die Landwirte wehren sich vor allem gegen pauschale Verbote in Schutzgebieten und werben für kooperativen Naturschutz. Von der Politik fordern sie, das Aktionsprogramm in seiner jetzigen Form abzulehnen. In Lübben stoßen sie mit ihrem Anliegen auf offene Ohren.

 

Erreichtes nicht auf’s Spiel setzen

„Mit dem geplanten Gesetz wird all das, was wir in Sachen Insektenschutz bisher durch Eigeninitiative erreicht haben und weiter ausbauen wollen, mit Füßen getreten. Wir zerstören damit Regionalität und verlagern die Produktion von Lebensmitteln immer stärker in andere Teile der Welt“, erklärt Thomas Goebel, Vorstandsvorsitzender des Bauernverbandes Südbrandenburg. „Bereits jetzt bewirtschaften Landwirte 80% der Flächen in FFH-Schutzgebieten freiwillig nach strengen Agrar- und Umweltprogrammen“,  so Goebel. „Politik sollte das Prinzip der Freiwilligkeit und unsere regionale Landwirtschaft stärken und nicht benachteiligen“, fordert er.

 

Passgenaue Lösungen statt Verbote

„Ein ökologisches und ökonomisches Desaster“ befürchtet Anja Müller-König, Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft Goßmar durch ein Gesetz nach dem Gießkannenprinzip. „Wir Landwirte können und wollen Insektenschutz. Aber wir müssen auch dürfen. Dazu braucht es keine pauschalen Verbote für ganz Deutschland, die uns immer weiter einschränken und Flächen wegnehmen“, sagt sie. „Das Ziel müssen kooperative Lösungen sein, die auch tatsächlich zu unserer Region passen“, so Müller-König. „In Brandenburg wären rund  373.000 Hektar von gravierenden Einschränkungen betroffen“, erklärt Heiko Terno, Vorstandsmitglied des Landesbauernverbandes Brandenburg. „Auch hier in der Region haben wir z.T. Betriebe, die zu 100% in Schutzgebieten liegen. Durch das geplante Gesetz werden Ackerböden entwertet, für die es keinen Cent Ausgleich gibt. Das kommt einer Enteignung gleich“, warnt er.

 

Unterstützung zugesagt

„Ich habe den Eindruck, dass sich noch nicht alle Kollegen bewusst sind, was dieses Gesetz für die regionale Landwirtschaft bedeuten würde. Deshalb ist es gut, dass sie heute hier sind“, sagt Sylvia Lehmann und sichert Unterstützung zu. „Als SPD-Landesgruppe Brandenburg werden wir uns aktiv im weiteren Verfahren im Bundestag einbringen“, so Lehmann. „Allen voran brauchen wir eine Risikofolgenabschätzung, damit etwas, das gut gemeint ist, sich am Ende nicht ins Gegenteil verkehrt.“

 

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Protestaktion in Lübben - Bauern warnen vor Folgen des Aktionsprogramms Insektenschutz (09. 02. 2021)

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